Das Turiner Grabtuch

 
 

 

Einführung

Der folgende Artikel wirft auch heute noch kontroverse  Meinungen und  Anschauungen auf den Plan. Manche religiösen Menschen fühlen sich in ihrem esthetischen Empfinden und dem inneren Bilde, das sie von Jesus in sich tragen, gestört. Sie versuchen dann auf ihre Weise mit  Glaubensbeweisen zu argumentieren, um ihr inneres Bild vom Heiland Jesus Christus zu schützen. So bekomme ich gerade in neuerer Zeit immer wieder E-Mails von einer Glaubensschwester,  für die das oben abgebildete Bild (eine Computerbearbeitung des Antlitzes, auf dem Turiner Grabtuch) ein Stein des Anstoßes ist. Sie argumentiert, dies sei das viel zu alte und unansehnliche Abbild eines 50 jährigen Mannes, aber nicht das Abbild unseres Heilandes. Zum Beweis schickte sie mir das ihrer Meinung nach "echte Bild" des Heilandes, im Folgenden zu sehen.




Unsere Schwester hat hier in ihrem Bedürfnis nach Harmonie und Schönheit eines vollkommen ausgeblendet: Jesus wurde in den letzten Stunden Seines Lebens einer derart unmenschlichen und grausamen Folter unterworfen, die jedem andern Menschen schon im  Vorfeld der Kreuzigung das Leben gekostet hätte.  Der Film  "Die Passion Christi" , von Mel Gibson, gibt das Geschehen wohl am  authentischten wieder. Viele sind seiner Zeit  mitten im Film aus den Kinos gegangen, weil sie  dieses Leid und diese Marter nicht länger ertragen konnten. 
Was ich damit sagen will ist: Der Leichnahm, der im Turiner Grabtuch seine Ruhe fand, war nicht der esthetische Leib eines  glücklich gestorbenen Mannes in den besten Jahren seines Lebens, sondern der geschundene Körper unseres Erlösers, der die Sünden und das Leid der gesamten gefallenen Schöpfung auf seinen Schultern getragen hat.  Diese Marter und Folter hat das Aussehen Jesus vollkommen entstellt und hat den Leichnahm  um mindestens 30 Jahre älter aussehen lassen.

Jes.53,3-7     Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirg. Er war Verachtet und wir haben Ihn für nichts geachtet. Fürwahr, Er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat Er auf Sich geladen. Und wir, wir hielten Ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Aber Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten; und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah nur auf seinen Weg. Aber Gott warf unser aller Sünde auf Ihn. Als Er gemartert ward, litt Er doch willig und tat Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm das zur Schlachtbank geführt wird. Er tat Seinen Mund nicht auf wie ein Schaf das verstummt vor seinem Scherer.

Joh.1,29        Siehe, das ist das Lamm Gottes, welches trägt die Sünden der Welt!

Keiner von uns kann auch nur annähernd das erfassen, was Jesus für uns alle durchgemacht hat. Vor dem Hintergrund Seines unmenschlichen Leidens und Seiner von keinem Menschen erfahrbaren inneren und äußeren Schmerzen, hat Estethik und äußere Schönheit
ausgedient und findet keinen Raum mehr.

Aus anderen Brief- und Mailkontakten weiß ich, das Frauen besonders den femininen  Jesustypus bevorzugen, von welchem sie mir auch immer begeistert das "echte Darstellungsbild" senden. Hier  sind noch drei weitere dieser eher weichen Jesustypen abgebildet, entsprechend den Sehnsüchten und der Gefühlswelt einer Frau , wobei das mittlere Bild für mich schon hart an der Grenze ist. Das rechte Bild ist schon ein Verbindungsglied zur unteren Reihe. Man könnte diese Darstellung auch den Johannestypus nennen - des Lieblingsjüngers Jesu - , eher häuslich, zart und nach Innen gewandt.


Dem gegenüber steht der männliche und ernste Jesustypus, der von den visionären, tatkräftigen und nicht zimperlichen Paulustypen unter den Gläubigen bevorzugt wird, welcher auch im Äußeren die Dinge in Bewegung bringt.

 

All diese Darstellungsformen sind nur Teilaspekte der einen Person und Versuche diesen Jesus für sich in ein Bild zu fassen. Sie sind alle richtig und sie sind alle falsch. Jesus hatte tausend Gesichter und tausend Stimmungen und wir werden sein gesamtes Leben nicht in einem Bild zu fassen kriegen. Letztlich wird jeder von uns dem Jesus begegnen, den er durch seine Liebe zu Ihm im eigenen Herzen trägt. Es gibt nur ein echtes und wahres Bild des Heilandes, das aber nur mit dem Herzen der Liebe erschaut werden kann. Und so wie die Liebe beschaffen ist, so ist auch das Bild von Ihm in uns beschaffen. Natürlich hatte der historische Jesus auch ein ganz bestimmtes menschliches Antlitz, das wie gesagt aber nicht durch nur ein Bild zu erfassen ist. Es gab einen Jesus der Freude und es gab einen Jesus der Traurigkeit. Es gab einen Jesus des Mutes und der Gewissheit und es gab einen Jesus der Angst und des Zweifelns im Garten Getsemane. Es gab einen Jesus ....... usw.
Welchen Jesus wollen wir favorisieren und zu unserem einzigen und wahren Bild des Herrn machen?

Es liegt nichts am äußeren Bild sondern an der inneren Liebe zu Ihm. In all den oben dargestellten Bildern ist Er zu erkennen, obwohl sie sich voneinander unterscheiden. Warum,  weil es die Liebe im Herzen eines jeden Menschen ist, die Ihn erkennt. Ja, jeder Mensch hat in sich verborgen eine Jesusliebe, die ihm noch garnicht bewußt ist. Und diese Liebe wird durch solch ein Bild für einen Augenblick geweckt und lässt den Menschen den Heiland erkennen, bevor er sich beschämt wieder seinen eigenen dunklen Pfaden hingibt und seine Weltliebe in den Vordergrund tritt. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, dass sich  Menschen solch ein Bild ihrer Jesusliebe irgendwo auf den Tisch stellen oder an die Wand hängt, wenn sie nicht in den Wahn verfallen, nur dieses alleine sei Jesus. Noch weiter in die Verirrung geht man, wenn man solch ein Bild verehrt oder gar anbetet, das ist Götzendienst. Nein, Jesus will nicht durch oder in einem Bild verehrt werden, sondern in unseren Herzen geliebt sein. Alleine hier ist Sein Tempel und sein wahres Bild zu finden.

Wer also solch ein Bild seiner inneren Liebe nur als äußeren Erinnerungspunkt in seinem Lebensraum  aufstellt, durch welchen er an seinen inneren Jesus erinnert wird und in Verbindung mit Ihm tritt, der tut kein Unrecht. Manch einer stellt sich auch das Foto von seiner Frau oder Familie auf den Schreibtisch, um beim Betrachten über seine Gefühle für die Lieben zu einem inneren Kontakt  mit ihnen zu kommen. So sollte man auch ein Bild Jesu in sein Leben einordnen, als einen Kontaktpunkt, eine Erinnerung  zum inneren Chritus und einer Möglichkeit der Atempause in unserer hektischen und geplagten Zeit. Alles andere hat vor Jesus keinen Wert und birgt in sich die Gefahr einer religiösen Überzogenheit und Verirrung.

Vor einigen Jahren habe ich einmal eine zeitintensive Bearbeitung des ganz oben abgebildeten Abdruckes des Turiner Grabtuches vorgenommen. Ich habe dabei die Physiognomie so dargestellt, wie sie dem nicht von Marterspuren gezeichneten, lebendigen Menschen entsprechen haben könnten. Die Ironie des Lebens wollte es, dass gerade diejenige Glaubensschwester, welche sich mit dem obigen Bild des "alten Mannes" nicht abfinden konnte, mir das auf dieser Grundlage von mir hergestellte Bild "des jungen Mannes", in einem weiteren Mail zusandte. Dies Bild hatte allerdings die volle Zustimmung von ihr erhalten. Im Folgenden ist dieses computerbearbeitetes Bild des Turiner Grabtuches zu sehen (es besteht keinerlei Copyright auf dieses Bild).



 
Das Turiner Grabtuch

Dieser Artikel von Kenneth F. Weaver (wissenschaftlicher Redakteur des "National Geographic Magazine", einer in akademischen Kreisen hochgeschätzten Zeitschrift, die sich hauptsächlich mit naturwissenschaftlichen und soziologischen Themen befasst)  berichtet über das "Forschungsprojekt Turiner Grabtuch" aus dem Jahr 1978, unter dessen Obhut die möglicherweise eingehendsten Untersuchungen, denen irgendein Artefakt jemals unterzogen worden ist, stattgefunden haben. Die internationale Gruppe von Wissenschaftlern, die daran teilnahm, repräsentierte einige der modernsten Institute der Welt:

* Lockheed Corporation
* US Air Force Weapons Laboratory
* Brooks Institute, Oceanographic Services Incorporated
* Los Alamos National Scientific Laboratory
* Nuclear Technology Corporation
* Oriel Corporation * New England Institute
* US Air Force Academy
* Jet Propulsion Laboratory
* Sandia Laboratories
* Santa Barbara Research Center ... und andere.

Jener Artikel, der in der Ausgabe des "National Geographic" vom Juni 1980 erschien, trug den Titel "Die Wissenschaft sucht das Rätsel des Grabtuches zu lösen". Hier sind einige Ausschnitte.



(Das Turiner Grabtuch 1x in der Vorderansicht, 1x in der Rückansicht)

Ich hatte mich schon seit langem mit Fälschungen befasst, schreibt der Autor, und mit den überraschend cleveren Methoden, mit denen die Wissenschaftler diese entlarven. Dieses Interesse führte mich nach Turin, um die vielleicht bedeutendste Reliquie der Christenheit unmittelbar in Augenschein nehmen zu können. Der Autor beschreibt dann seinen ersten Eindruck von dem Tuch: Die Narbenlinien, Abdrücke der Brand- und Wasserflecken, die an das Feuer von 1532 erinnern, als das Tuch bei einem Brand beschädigt wurde. Das Bildnis selbst, eine nebelhafte sepiafarbene Impression, schien ins Gewebe hinein zu verblassen, als ich es aus der Nähe betrachtete. Um Einzelheiten zu erkennen, musste man einen gewissen Abstand einhalten. Das "Blut" erschien dunkler als der Körper und war schärfer abgegrenzt: Spuren am Kopf und an den Armen, Flecken an der Seite, an den Handgelenken und den Füssen und eine Vielzahl von Striemen, wie von einer Peitsche hervorgerufen. Am Ende der Striemen erschienen solche Rissquetschwunden, wie sie das "Flagrum", eine römische Geißel, hervorgerufen haben kann. Seine Schnüre trugen an den Enden kleine Stücke aus Blei oder Knochen. Es war klar, dass die Figur auf dem Tuch eine gewalttätige und erniedrigende Behandlung erlitten hatte. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nicht erkennen, ob das Tuch echt war oder eine Fälschung. Mit dieser Frage hatten sich die Wissenschaftler auseinander zu setzen.

Es war nicht die erste Begegnung des Tuches mit der Wissenschaft. Im Jahr 1898 wurden die ersten Photographien der Reliquie angefertigt. Sie enthüllten das überraschendste der vielen Geheimnisse des Grabtuches. Als der Photograph Secondo Pia seine ersten Plattennegative aus dem Entwicklungsbad nahm, um sie zu begutachten, hätte er sie beinahe vor Schreck wieder fallengelassen...

Das Grabtuch erwies sich als Negativbild ... hunderte von Jahren vor der Erfindung der Photographie. Die Vorstellung, dass das Grabtuch eine Fälschung sein konnte, verlor auf einmal an Glaubwürdigkeit. Wie hätte ein mittelalterlicher Künstler ein Negativabbild fertigen können, und vor allem wozu?

Dr. Pierre Barbet, ein bekannter französischer Chirurg, sah das Tuch und interessierte sich für die neuen Photographien, die 1931, also 33 Jahre später, von Giuseppe Enrie angefertigt worden waren. Barbet beabsichtigte, die anatomische Genauigkeit der Wundmale auf dem Tuch zu überprüfen, indem er mit Leichen experimentierte. Er fand bald heraus, dass Nägel in den Handflächen das Gewicht eines menschlichen Körpers nicht zu tragen vermögen. Andererseits würde ein Nagel im Handgelenk oder im Unterarm nicht ausreißen. Diese Erkenntnis schien die Authentizität des Grabtuches zu bestätigen, denn die Wundmale der Nägel auf dem Tuch sind nicht in den Handflächen zu finden (wie wir es üblicherweise auf Kreuzigungsdarstellungen sehen können), sondern im Bereich der Handgelenke. Es ist nahe liegend, dass ein mittelalterlicher Fälscher seinem Bildnis das zugrunde gelegt hätte, was er auf Gemälden zur damaligen Zeit gesehen hatte und wovon die Evangelien sprechen: Wunden von Nägeln in den Händen. Es ist unwahrscheinlich, dass er gewusst hätte, dass das griechische Wort für Hand "cheir" – (welches die Evangelien verwenden) - auch das Handgelenk und den Unterarm einschließen kann.



Bei den Blutspuren auf dem Tuch, die den Handwunden entstammen, sind zwei verschiede Abtropfwinkel zu erkennen. Das Kreuzigungsopfer, um frei atmen zu können, musste sich mit den Beinen aufstützen. Dies war aber auf der Dauer zu anstrengend und der Gekreuzigte sackte in den Knien immer wieder zusammen und nach unten, wobei er wiederum kein Luft bekam. Diese Tortur konnte, je nach allgemeiner Stärke und Körperkondition des Opfers, einige Stunden oder auch mehrere Tage andauern. (So kommt es zu zwei verschiedenen Abtropfwinkeln, eine Tatsache, die wohl kaum ein Fälscher beachtet hätte.) Zum Schluss war das Opfer zu schwach um sich aufzustützen und starb, in den meisten Fällen an Sauerstoffmangel. Stellte sich der Tod zu langsam ein, brachen die Römische Soldaten bei den Opfern die Beine. Dadurch war es ihm nicht mehr möglich sich aufzustützen und es starb an Erstickung.



"... damit nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über, ...baten Mitglieder der Synagoge den Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen wurden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Wasser heraus."  Johannes 19,31-37

Durch die technischen Möglichkeiten der modernen Forschung konnte auch eine Vielzahl von Striemen, wie von einer Peitsche, auf dem Leinentuch hervorgehoben werden. Am Ende der Striemen erschienen solche Rissquetsch- wunden (linkes Bild von vorne und rechtes Bild von hinten aufgenommen) wie sie das "Flagrum" hervorgerufen haben kann: seine Schnüre trugen an den Enden kleine Stücke aus Blei oder Knochen. ..."

Bis zu diesem Zeitpunkt war das Tuch fast ausschließlich auf Photographien studiert worden. 1969 jedoch, später nochmals 1973, wurde es den Experten gestattet, das Tuch selbst zu untersuchen ... Die Gruppe von 1973 machte Aufsehen erregende Entdeckungen. Unter anderem stellten sie fest, dass das Bild vollkommen oberflächlich ist. Es liegt auf den äußersten Faser des Gewebes und ist überhaupt nicht in die tieferen Schichten eingedrungen. Darüber hinaus konnten sie ermitteln, dass selbst unter dem Mikroskop keine Spur eines Farbpigments gefunden werden konnte. Eine weitere Reihe von Entdeckungen basierte auf zwei kleinen Gewebefragmenten und einigen Fasern, die 1973 dem Tuch entnommen und einem international bekannten Textilexperten, Prof. Gilbert Raes von der Universität Gent in Belgien, übermittelt worden waren. Einige Eigenschaften der Textilproben schienen auf das Heilige Land zu verweisen, und auf ein hohes Alter. Das Material ist Leinen, das allgemein im alten Palästina für Grabtücher Verwendung fand. Raes fand Spuren von Baumwolle einer nahöstlichen Sorte. Die Webart ist Fischgrätmuster, in der Antike nicht unbekannt, obwohl die einfache Webart damals wesentlich weiter verbreitet war. Der Faden scheint handgesponnen zu sein, eine antike Technik. Schließlich ist anzunehmen, dass die Fäden vor dem Weben gebleicht worden sind; auch das ist eine Vorgangsweise, die in der Antike üblich war. Es handelt sich also um einen Stoff der eher für die Bestattung eines reichen, als einen armen Menschen verwendet wurde.

"Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathea, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war. Der ging zu Pilatus und bat ihn um den Leib Jesu. ...Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand und legte ihn in sein eigenes, neues Grab ..."Matthäus 28,57-60

Das gegenwärtige wissenschaftliche Interesse für das Tuch in den Vereinigten Staaten begann mit zwei jungen Wissenschaftlern der Air Force. ... Bereits1974 hatten sie damit begonnen, Enries Photographien intensiv zu studieren. ... Sie untersuchten die Bilder mit dem VP-8-Bildanalysator, einem hochentwickelten Gerät, das Bildintensität in vertikales Relief umwandeln kann. Zu ihrer Überraschung fanden sie, dass das Bild auf dem Tuch genaue dreidimensionale Daten enthält, was bei herkömmlichen Photographien und Gemälden nicht der Fall ist. Mittels der Computerdaten konnten sie ein dreidimensionales Modell des Abbildes konstruieren.

Das Turiner Grabtuch ein Gemälde?


Vielleicht wurde niemals zuvor ein Gegenstand der Kunst oder Archäologie einer dermaßen sorgfältigen Untersuchung unterzogen. Die Wissenschaftler bombardierten die Reliquie mit ultravioletten und Röntgenstrahlen und suchten nach Fluoreszenzerscheinungen. Sie vermassen die Veränderungen dahingehend, wie das Abbild, das "Blut" und der Hintergrund Energie abstrahlten oder reflektierten, quer durch einen Breitenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Unter infraroter, sichtbarer, ultravioletter und Röntgenbestrahlung suchten sie nach den "Fingerabdrücken" der chemischen Struktur des Tuches. Die Fluoreszenz unter Röntgenstrahlen kann beispielsweise Eisen und Kalium anzeigen, wie es in Blutspuren vorkommt, oder auch die Schwermetalle, die in Malfarben enthalten sind.


Andere Spezialisten photographierten jeden Quadratzentimeter des Leinens im Detail, rund 500 Aufnahmen mit verschiedenen Wellenlängen. Sie untersuchten es unter dem Mikroskop und machten Photomikrographen. Mit Klebeband und Vakuumgeräten entnahmen sie Spuren von Fasern, Staub, Pollen und anderen Partikeln für die Analyse. Sie lösten das Tuch vom hinterlegten Textil, um zu sehen, was auf der Rückseite war. Giovanni Riggi, ein Turiner Biologe, photographierte die Rückseite unter Verwendung von Faseroptiken und sammelte Mikropartikel. ...

Die Wissenschaftler berichten, dass die Fäden aus dem Bereich, der das Bild trägt, unter Vergrößerung eine gelbliche Färbung zeigen, die nur auf der äußersten Oberfläche der Fasern aufliegt. Die Färbung hat das Gewebe in keiner Weisediffundiert oder durchdrungen, ist nicht an den Seiten der Fäden herab geronnen und hat keine Rückstände zwischen den Fasern hinterlassen, wie zu erwarten gewesen wäre, wenn Pigmente aufgemalt oder aufgerieben worden wären. Hier wird den Forschern das Feuer des Jahres 1532 sogar nützlich. Manche der Wissenschaftler meinen, dass eine Temperatur, die ausreichend war das Gewebe zu verkohlen, auch eine Veränderung der Farbe von organischen Pigmenten oder Substanzen bewirkt haben müsste. Die Farbveränderungen müssten nahe den verbrannten Bereichen am stärksten sein. Im Gegensatz dazu ist die Gelbfärbung der Abbildung auf dem Tuch von einer bemerkenswerten Gleichförmigkeit, bis hin zu den Brandrändern; sie ist unverändert geblieben. Darüber hinaus hätte das Wasser, das auf das Tuch gegossen worden war, um den Brand zu löschen, Tinte zum Verfließen gebracht. Das ist offensichtlich nicht geschehen.

Im Lichte dieser Tatsachen haben sich die Wissenschaftler als Gruppe auf eine weitreichende Schlussfolgerung geeinigt. Der Chemiker Ray Rogers vom Los Alamos National Scientific Laboratory fasst sie zusammen: "Fast alle von uns sind jetzt davon überzeugt, dass es sich bei diesem Tuch nicht um ein Gemälde handelt. Abgesehen von einer kleinen Menge Eisenoxid konnten wir keine Pigmente finden. Und wir glauben nicht, dass entweder Flüssigkeit oder Bedampfung dieses Bildnis, das wir hier sehen, hervorgerufen haben könnte. Es ist noch immer nicht geklärt, welche Art von Energie zu einer solch feinen Abbildung geführt haben kann, wie wir sie auf dem Grabtuch sehen. Die wissenschaftliche Schlussfolgerung, die in diesem Artikel dargestellt wird, scheint also auf eine Energiequelle hinzudeuten, die von dem Kreuzigungsopfer ausging und die intensiv genug war, sein Abbild in das Tuch zu brennen. Eine Energie, wie sie etwa bei der "Auferstehung Jesu" entstanden sein könnte ?

Weitere, aufschlussreiche Ergebnisse aus der Forschung neueren Datums hat Anton Schmid in seinem Verlag Postfach 22,  D-87467 Durach veröffentlicht. Hier einige Auszüge aus einem seiner Infoblätter.

Misslungene Leugnungen der Echtheit

Nach dem Motto: „Was nicht sein darf kann nicht sein“, wurde behauptet, das Linnen sei eine Fälschung, eine Täuschung, ein Fetzen aus dem 14. Jahrhundert. Als „Beweis“ hierfür wurde ein manipulierter Radiokarbontest vorgelegt, der durch seriöse und korrekte wissenschaftliche Fachleute als Betrug entlarvt werden konnte.

Eine Methode der Leugnung der Auferstehung bestand in Bestechung: So erzählte Professor .Jerome Lejeune (der bekannte Fundamentalgenetiker von Paris) seinem Freund Dr. Siegfried Ernst einige Monatevor seinem Tode, dass eines der Institute, die ein Stückchen Tuch nach der C14-Methode (Radiokarbontest) untersuchten, für das konstruierte Ergebnis (es stamme aus dem 12. –13. Jahrhundert) vier Millionen DM erhalten habe. Aber weitere Nachprüfungen von russischen und einer jüdischen Wissenschaftlerin ergaben einwandfrei, dass es aus der Zeit Jesu Christi stammt. Durch diese Bloßstellung jedoch nicht im geringsten entmutigt, zauberte die anti-christliche Korona ein neues, nicht minder blamables Hirngespinst aus dem Zylinder, indem sie behauptete, der Mann, dessen Abbild sich in das Tuch eingeprägt habe, sei nicht tot gewesen, als er, eingehüllt in das Tuch, ins Grab gelegt wurde. .....

Die modere Linnenforschung

begann im Jahre 1898. Damals war das Tuch, so wie auch früher und später, in unregelmäßigen Abständen öffentlich ausgestellt worden. Als der Turiner Jurist und Amateurphotograph Secondo Pia eine von ihm am 25. Mai 1898 gefertigte photographische Aufnahme des Tuches entwickelte, zeigte die Photoplatte das Doppelbild eines Leichnams wie ein Positiv, das phototechnisch eigentlich ein Negativ hätte sein müssen. Es war die deutliche Wiedergabe der Vorder- und Rückseite eines 37 bis 40 Jahre alten Mannes von ca. 1,80 Metern Größe, der allen Anzeichen nach, am Kreuz den Erstickungstod gestorben ist. Der Brustkorb erscheint unnatürlich weit herausgepresst, während der Oberbauch eingezogen ist und der Unterbauch wieder weit hervortritt. Damit gilt Ersticken als Todesursache, die bekannte Todesart bei Kreuzigungen. Der ganze Körper zeigt Spuren einer Geißelung. Dazu kommen Blutungen aus Wunden des Kopfes, der Handwurzeln und der Füße sowie aus der rechten Brustseite.

Das war eine Sensation! Pia, der die Photographie der Öffentlichkeit vorlegte, fand zunächst kaum Beachtung. Für die einen war das 4,36 x 1,10 m große Tuch ein Betrug und für die anderen eine Reliquie. Die nüchterne Wissenschaft aber nahm sich des Phänomens des photographierten Tuches mit Akribie an. Gerichtsmediziner, Kriminologen, Chemiker, Physiker, Kunsthistoriker, Mikrobotaniker, Textilsachverständige u. a. arbeiten seitdem Hand in Hand zusammen und bilden eine eigene Wissenschaft, die Sindonologie (Sindon = feines Baumwollgewebe oder feine Leinwand). In bisher über 150.000 (einhundertfünfzigtausend) Arbeitsstunden haben sich die Wissenschaftler mit diesem Einzelobjekt beschäftigt! Wenden wir uns jetzt kurz den Forschungsergebnissen zu. 

Forschungsergebnisse

Festgestellt werden konnten bisher unter anderem:

1. Schlagwunden an beiden Augenbrauen.
2. Ein eingerissenes Augenlid.
3. Geschwollene Nase mit leichter Verschiebung der Nasenspitze, Bruch des Nasenbeins am Übergang zum Knorpel.
4. Dreieckige, mit einer Spitze zur Nase verlaufende Wunde auf der rechten Wange, die von einem stumpfen Gegenstand (Stock) herrührt.
5. Schwellung an der linken Seite des Kinns und eingerissener Bart als Zeichen für Gotteslästerung.
6. Schnitt über dem linken Backenknochen, vielleicht verursacht durch einen Sturz.
7. Die Spitzen der Dornenkrone (besser Dornenhaube, denn der Osten hatte als Krone die Form einer Haube, die Krone als Kranz oder Reif war im Westen üblich) sind in die Haut eingedrungen und haben Blutbäche auf der Stirn und den Haaren hervorgerufen.
8. Die Rinnsale des Blutes und die Blutkrusten flossen vom oberen Teil des Gesichtes, an den Haaren herab und bestätigen somit den Tod in aufrechter Körperhaltung.
9. Blutstropfen auf der rechten Seite der Oberlippe, die sich durch das Neigen des Hauptes vor dem Tod dort sammelten.
10. Löcher seitlich der Nase sind durch Bleikugeln des römischen Flagrum Taxillatum
(= geknotete Geißel) verursacht.

Dies alles sind wissenschaftlich dokumentierte Fakten.

Baumwollfasern und Pollen stammen aus der Gegend und Zeit Jesu Christi!

Für das Grabtuch Jesu Christi ist hervorzuheben, dass das Leintuch Fasern aus Baumwolle der Art Gosupium herbaceum enthält, eine Pflanze, die im Orient angebaut wird. Das ist insofern von Bedeutung, als in Judäa das religiöse Gesetz für pflanzliche und tierische Stoffe (Schafwolle o. ä.) getrennte Webstühle verlangte. Ein untrüglicher Hinweis darauf, dass das Linnen in Judäa gewoben wurde. Damit aber noch nicht genug! Der Schweizer Mikrobotaniker und Kriminologe Prof. Max Frei hat anhand von Pollenuntersuchungen u.a. einwandfrei festgestellt, dass das Linnen sowohl aus der Gegend als auch aus der Zeit Jesu Christi stammt.
Es ist zu beachten, dass noch nie ein archäologischer Gegenstand wie das Grabtuch Jesu Christi einer so gigantischen Anzahl von Untersuchungen durch unbeeinflusste, ideologiefreie, nur ihrer reinen Wissenschaft dienende und sich ausschließlich(!) für diese verantwortlich fühlende Fachgrößen unterzogen worden ist!....
Es war und ist unmöglich, dieses Abbild malerisch zu fertigen, denn unter dem Mikroskop sind weder ein Pinselstrich noch Farbe, noch Spuren eines Instruments zu erkennen, mit dem die Farbe hätte aufgetragen werden können. Auch spektroskopische, thermographische und chemische Un tersuchungen zeigen keinerlei Spuren malerischer oder farblicher Art. Zudem ist die Oberflächenversengung an keiner Stelle tiefer als 40 (vierzig) Mikrons (= 4/100 Millimeter). Kein Farbauftrag kann so dünn aufgelegt werden.

Der Abdruck zeigt ein dreidimensionales Bild!

Untersuchungen mit einem Mikrodensitometer (einem Gerät, mit dem auf elektronischem Weg die Schwärzungsdichte eines jeden Punktes gemessen werden kann) haben ergeben, dass der Abdruck im Turiner Grabtuch ein dreidimensionales Bild zeigt. Das ist bei keinem Gemälde möglich. Das Bild auf dem Tuch muss also anders entstanden sein! Schließlich konnte nachgewiesen werden, dass der Abdruck durch eine Energiestrahlung, die vom Körper ausging, sozusagen durch ‚Verbrennung‘ geprägt, entstanden ist. Es wurde errechnet, dass die Ursache davon ein Strahlenblitz von 2/1000 Sekunden war. Das scheint also wissenschaftlich auf eine Energie hinzudeuten, die von dem Kreuzigungsopfer als Quelle ausging und die intensiv genug war, sein Abbild in das Tuch zu sengen.  

Menschliches Blut der Blutgruppe AB

Umfangreiche mikroskopische, röntgenologische, spektroskopische, chemische und hämatologische Untersuchungen der Flecken der Wunden belegen eindeutig, dass es sich um menschliches Blut handelt. Es weist eine DNA-Struktur der Blutgruppe AB auf. Die festgestellten X und Y Chromosomen können eindeutig einer männlichen Person zugeordnet werden.

Münzabdrucke stammen aus der Zeit 29 nach Christi Geburt

In Palästina war es Sitte, den Verstorbenen Münzen auf die Augen zu legen, damit sie geschlossen blieben. Elektronenmikroskopisch wurden ferner Abdrucke von Münzen, die Pontius Pilatus im Jahre 29 prägen ließ und in Umlauf brachte, auf dem Tuch entdeckt. Die Stelle des Tuches, die das rechte Auge des Toten bedeckte, trägt einen Lituusstab und am Münzrand die Buchstaben UCAI, die übliche Kurzform für TIBERIOU CAICAPO. Die Münze ist im 16. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius geprägt worden. Tiberius hat sein Amt im Jahre 14 n. Chr. Übernommen. Für die Münze ergibt sich von daher die Jahreszahl 29 n.Chr. Jene Münze, die das linke Auge bedeckte, lässt drei zusammengebundene Kornähren erkennen. Sie wurde zu Ehren von Julia, der Mutter von Kaiser Tiberius geprägt und stammte ebenfalls aus dem Jahre 29. Bei vergleichenden Untersuchungen der Münzabdrucke auf dem Grabtuch mit einer derzeit vorhandenen Pilatusmünze fand Dr. Alan Whanger dort 74 übereinstimmende Merkmale und 73 mit einer Julianischen Münze, die 29 n. Chr. geprägt wurde.


Die Christusmünze

Der „Fels“ schreibt in seiner Ausgabe 10/2003: „Unter Kaiser Justinian II. wurde 692 eine Goldmünze mit Christus-Antlitz im Umlauf gebracht, die Prägebesonderheiten aufweist, die grabtuchgleich sind und für sich alleine gesehen teils abnorme Fehler wären. Eigenform, Lage und Kombination stimmen mit dem Antlitzbild des Turiner Grabtuchs überein, so dass das Grabtuch eine Vorlage gewesen sein muss. Die Münze trägt auch die Randschrift „Jesus Christus“ König der Könige‘.“

Zum Vergleich eine Gegenüberstellung der Münzen mit dem Antlitz auf dem Turiner Grabtuch. Die Münze zeigt mindestens 8 markante, grabtuchidentische Merkmale wie z.B. jeweils rechts und links eine Seitengeschwulst der Nase, Hohlräume zwischen Gesicht und Seitenhaar, eine geteilte Bartspitze, eine bis ins Seitenhaar ausladende Augenhöhle.

Die Kinnbinde bestätigt: Der Leichnam war Jesus Christus

Bei der Prüfung des Antlitzes auf dem Grabtuch fiel immer wieder auf, dass es an beiden Seiten und unter dem Kinn Stellen gab, an denen sich kein Abdruck gebildet zu haben scheint. Die Vermutung lag daher nahe, dass dies möglicherweise auf Binden zurückzuführen sei, die dazu dienten, den Mund des Leichnams zu schließen (Kinnhaltebinde), wobei die Position des Kopfes mit dem auf die Brust gedrückten Kinn diese Notwendigkeit eigentlich in diesem Falle ausschloss, bis der Kernphysiker Andre Marion zusammen mit Anne Laure Courage mittels des modernsten Mikrodensitometers entdeckte, dass auf den Kopfbinden Schriftzeichen zu sehen sind. Es sind griechisch-lateinische Schriftzeichen. Die Schriftzeichen sind der archäologische Nachweis, dass die römische Macht die Identität, das Todesurteil und die erfolgte Hinrichtung bestätigt hat. Pontius Pilatus hat hier Vorsorge getroffen, dass in Zukunft kein „falscher Messias“ auftreten konnte, der die Identität des Toten annahm? Denn in dieser Angst lebten ja die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass der Leichnam von den Jüngern gestohlen würde und man dann die Verkündung der Auferstehung Jesu unter das Volk bringen würde. Vielleicht hatten sie auch die Befürchtung, dass sich jemand anders „lebend“ für Jesus ausgeben würde. Pilatus konnte so also beweisen, dass der Leichnam, der dort begraben war, jener von Jesus Christus und kein anderer war.

Rekonstruktion der Schriftzeichen
von der Rückseite des Tuches

NNAZARE(H)NOΣ (Nazarener)
Unter dem Kinn wurden die griechischen Zeichen IHΣOY sichtbar, auf hebräisch heißt dies Jeschua, auf griechisch Jesus. (Also: Jesus vonNazareth) Nachdem Jesus gestorben war, wickelte man ihn in ein Leintuch, das im Bereich des Kopfes und unterhalb des Kinns vermutlich mit einem groben „Untergrund“ versehen war, um den Stoff an dieser Stelle undurchlässig zu machen. Auf diesem Untergrund wurde der Name des Toten aufgetragen. Mit dem modernsten Mikrodensitometer des Instituts d‘Orsay konnte die Schrift entziffert werden. Entdeckung von Schriftzeichen. (A. Marion und A. L. Courage, Institut d‘Optique d‘Orsay, Paris: Nouvelles decouvertes sur le Suaire de Turin. «Neue Entdeckungen auf dem Turiner Grabtuch“, Albin Michel ed. Paris 1997)


Das Erforschte beweist eindeutig und unzweifelhaft, dass es eine völlig absurde Vorstellung ist, ein mittelalterlicher Künstler oder Fälscher habe eine Arbeit mit so diffizilen Einzelheiten fertigen können, die erst nach Jahrhunderten, und dies mit modernsten wissenschaftlich technischen Geräten, als solche erkennbar sind und ausgewertet werden können.

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