Hunger

Steuern wir auf die biblisch prophezeihte Hungersnot hin? 

 
Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich,
und es werden Hungersnöte und Seuchen sein
und Erdbeben an verschiedenen Orten.
Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen.
 Matt. 24,7-8




(Inhalte im Wesentlichen aus www.tagesschau.de)

Hunger als Preis für den Wohlstand

Das Welternährungsprogramm der Uno (WFP) schlägt Alarm: Wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise seien weltweit 100 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Bereits in wenigen Tagen müssten Nahrungsmittellieferungen an Bedürftige eingestellt werden, teilte das WFP mit. "Dies ist das neue Gesicht des Hungers - Millionen Menschen, die vor sechs Monaten noch nicht unter akutem Hunger leiden mussten, tun es nun", sagte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran.

Einer von sieben Menschen weltweit geht hungrig zu Bett, insgesamt haben 850 Millionen Menschen zu wenig zu essen. "Eine der schlimmsten Verletzungen der Menschenwürde", sagte Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan.

Wer ist betroffen?

Alle sind betroffen. Es handelt sich um eine globale Krise, betont die Umweltorganisation Worldwatch Institute. Doch Deutsche müssen nicht gleich hungern, wenn die Brötchen teurer werden. Für die rund eine Milliarde Menschen weltweit, die heute von weniger als einem Dollar pro Tag leben müssen, ist die Krise dagegen lebensbedrohend. 

Fast die Hälfte der Menschheit lebt von Reis

Fast die Hälfte der rund 6,6 Milliarden Menschen auf der Erde lebt von Reis. Für mehr als 2.5 Milliarden in Asien ist Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel. Und die weltweiten Reisvorräte sind zurzeit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Auf den Philippinen gibt es bereits Versorgungsengpässe. Das Inselreich mit rund 85 Millionen Einwohnern muss den größten Teil seines Reisbedarfs importieren, mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr.

Wenn sich dann Naturkatastrophen gerade in jenen Regionen und Landstrichen ereignen, die als intensive landwirtschaftliche Nutzungsfläche zu bezeichnen sind, dann sind gleich einmal einige Millionen Menschen davon betroffen. Jüngstes Beispiel ist der Zyklon „Nargis“ der den Süden von Myanmar/Birma verwüstet hat. Besonders schlimm betroffen von der Naturkatastrophe sind das Irrawaddy-Delta, welches eines der wichtigsten Anbaugebiete für Reis im Lande ist. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) in Bangkok sagte, der Sturm habe das Hauptanbaugebiet schwer getroffen. Durch die Überflutungen sei Salzwasser in die Reisfelder geschwemmt worden. Nun sei zu befürchten, dass Birma sich nicht mehr selber versorgen und seine Exportzusagen für Sri Lanka und Bangladesch nicht einhalten könne.

Was sind die Gründe für die Nahrungsmittelkrise?

Gleich eine ganze Reihe von Faktoren haben zu der Krise geführt. So nimmt die Weltbevölkerung jährlich um 75 Millionen zu. Die landwirtschaftliche Produktion hält damit aber nicht Schritt - auch verursacht durch zunehmende Umweltkatastrophen wie Dürren und Fluten, die durch den Klimawandel bedingt sind. Dazu kommt der drastisch gestiegene Ölpreis. Er hat die Kosten für die Lebensmittelproduktion nach oben getrieben Hauptverantwortlich für die Krise ist nach Ansicht des Chefs der Food and Agriculture Organisation, Jacques Diouf, jedoch der gigantisch gewachsene Bedarf Chinas und Indiens. Der wachsende Reichtum in diesen Staaten aber auch in weiteren Schwellenländern wie Brasilien oder Indonesien führt beispielsweise dazu, dass mehr Fleisch gegessen und mehr Milch getrunken wird. Immer mehr Äcker werden zu Viehweiden, deren Ertrag – in Kalorien gerechnet – wesentlich geringer ist. Um ein Kilo Rindfleisch herzustellen, werden sechs Kilo Mais benötigt. Und nach Berechnungen des Washingtoner International Food Policy Research Institutes (IFPRI) wird der Bedarf an Fleisch sich bis zum Jahr 2025 verdoppeln. China hat fast ein Viertel der Weltbevölkerung zu ernähren, aber nur sieben Prozent der weltweiten Anbauflächen. Ähnlich ist die Situation in Indien. Beide Länder müssen Nahrung in großem Stil importieren.

Jahrelang sind die Nahrungsmittelpreise relativ stabil geblieben. Seit drei Jahren jedoch steigen sie stark: Mais, Weizen und Reis wurden um 180 Prozent teurer. In den vergangenen zwei Monaten explodierten die Preise geradezu: So legte der Reispreis um 75 Prozent zu, der von Weizen um 120 Prozent. Beim Mais sieht es ähnlich aus. Die Reispreise in Südostasien sind auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten gestiegen. Einen Dollar für zwei Kilo Reis, solche Preise können sich viele Menschen in Südostasien  kaum noch leisten.

 
Biodiesel statt Nahrungsmittel

"Die Autos der Reichen fressen das Brot der Armen"

Die gestiegene Nachfrage nach Biotreibstoffen – bedingt durch den hohen Ölpreis und umweltpolitische Ziele - wird für die Krise mitverantwortlich gemacht. Für IWF-Chef Dominique Strauß-Kahn ist die Umwandlung von Flächen zur Nahrungsmittelproduktion in Flächen, die für Biokraftstoff bereitgestellt werden sollen, ein "Verbrechen an der Menschheit". Die Umweltschutzorganisation Greenpeace, sonst ein Befürworter grüner Kraftstoffe, hat vorgerechnet, dass für eine Tankfüllung Ethanol Getreide benötigt wird, von dem ein Mensch ein ganzes Jahr leben kann. Der vom Weltklimarat empfohlene Plan, die Beimischung von Biosprit in Tanks bis 2020 zu verdoppeln, führt nach Berechnungen des IFPRI allein zu einem Anstieg der Maispreise um weitere 72 Prozent.

Einer der Gründe für die niedrigen Lagerbestände bei Reis ist die weltweit steigende Nachfrage nach Biotreibstoffen. Immer mehr landwirtschaftliche Flächen werden für Biodiesel-Rohstoffe wie Palmöl und Mais genutzt und nicht mehr für die Nahrungsmittel-Produktion, kritisiert Duncan Macintosh vom internationalen Reis-Forschungsinstitut in Manila: "Auf der einen Seite fördern die Regierungen,  den Anbau von Pflanzen, die für Biotreibstoffe verwendet werden können, um so das Einkommen der Bauern zu verbessern. Auf der anderen Seite,  kann das zu einer nationalen Versorgungskrise für Lebensmittel führen,wenn zu viele Bauern auf diese gewinnbringenden Agrarprodukte umsteigen."

 Darüber hinaus geht der Weltklimarat IPCC bei einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen davon aus, dass sich die klimatischen Bedingungen für die Landwirtschaft weiter verschlechtern und die Preise für Nahrungsmittel um zusätzlich 30 Prozent steigen könnten.

Spekulanten heizen Situation zusätzlich an

 In Chicago ist die weltweit größte Warenterminbörse für Nahrungsmittel-Rohstoffe.

Auch die Spekulationen an den Warenterminbörsen sind anzuprangern. Hier ist international für eine wirksamere Regulierung der Warenterminbörsen und die Einführung einer Börsenumsatzsteuer zu sorgen.

So wirft der Fraktionschef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Martin Schulz, den Spekulanten ebenfalls eine erhebliche Mitverantwortung für die steigenden Lebensmittelpreise vor. "Der Kasino-Kapitalismus hat an den Tischen der Armen dieser Welt Platz genommen", kritisierte der SPD-Politiker im Europaparlament. Die Krise sei ein weiterer Beleg dafür, "dass es eine internationale Kontrolle der Finanzmärkte geben muss", erklärte Schulz.

Auch der Präsident des deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, sah in den Geschäften an den Warenterminbörsen eine Ursache für die Preissteigerungen. "Die Heuschrecken richten sich nun auch auf Agrarrohstoffe", sagte Sonnleitner in der ARD. Bei den Nahrungsmitteln trieben Spekulanten genauso ihr Unwesen wie bei den Banken.

 
"Ein hungriger Mann ist ein wütender Mann"

"Ein hungriger Mann ist ein wütender Mann" sagt man in Haiti. Nicht nur wütende Männer, auch wütende Frauen hatte der Hunger im Mai 2008 zunächst auf die Straße, dann auf die Barrikaden getrieben. Wenn der Reis doppelt so teuer ist, heißt das für die 80 Prozent der armen Haitianer nicht etwa, dass sie jetzt doppelt soviel bezahlen. Sie essen nur noch halb so viel.
Aus den Hunger-Unruhen wurden sehr schnell politische Unruhen. Gegner des Präsidenten griffen seinen Palast an, forderten schon sehr früh den Rücktritt seines Ministerpräsidenten Jacques Edouard Alexis, ohne das eigentlich klar wurde, warum. Die Krise hat zu allererst internationale Gründe: Die Lebensmittel-Preise steigen durch die Konkurrenz der Biosprit-Produktion, durch die höheren Energiekosten, durch Spekulanten und durch die Nachfrage-Explosion von China und Indien.

Dass Haiti andererseits fast alle Grundnahrungsmittel einführen muss und kaum selbst produziert, ist eine Folge der jahrzehnte- oder jahrhundertelangen Ausbeutung von Erde und Menschen, von Diktaturen, Anarchie und politischem Chaos.

Die Hungerrevolte hat Haiti fast ins Chaos gestürzt. Der Sturz der Regierung konnte die Proteste gegen die hohen Lebensmittelpreise nicht stoppen. Die Entwicklung zeigt, wie der Hunger in armen Ländern die politische Stabilität bedroht.

Hunger, Wut und Gewalt - der Protest gegen die Armut eskaliert.

"Bei der weltweiten Krise um die Lebensmittelpreise geht es ganz konkret darum, etwas zu essen zu haben oder nicht".

Weltbank-Geschäftsführerin Ngozi Okonjo-Iweala fordert aber Soforthilfe, und zwar nicht nur für Haiti. "Der Anstieg der Lebensmittelpreise kann uns bei der Armutsbekämpfung um sieben Jahre zurückwerfen. Das ist ziemlich dramatisch, vor allem in den ärmsten Ländern wie Haiti, wo sich die Armen nicht mehr genug zu essen leisten können", sagte sie. Kurzfristig sei es deshalb sehr wichtig, Organisationen wie das UN-Welt-Ernährungsprogramm zu unterstützen, das zusätzliche 500 Millionen Dollar brauche.

Vietnam, der zweitgrößte Reisproduzent weltweit, hat den Reisexport deshalb begrenzt, um Versorgung und Preisstabilität im eigenen Land zu sichern. Kambodscha hat gar ein Export-Verbot für Reis verhängt und Indonesien, das Land mit der größten Bevölkerung in Südostasien, erwägt eine Export-Steuer, um die Händler zum Verkauf im eigenen Land zu bewegen. Die Versorgungsengpässe und explodierenden Preise könnten leicht zu Unruhen führen, meint Ifzal Ali, Chef-Ökonom der Asiatischen Entwicklungsbank ADB: "Wenn erst einmal eine solche Situation entsteht, dann kann das sehr gefährlich werden. Wenn es zu einem Klassenkampf kommt, dann unterminiert das die Stabilität einer Gesellschaft. Deshalb sind die Regierungen der südostasiatischen Länder beim Thema Nahrungsmittelpreise auch so sensibel."


Handelt es sich nur um eine kurzfristige Krise?

Fest steht: Dies ist nicht nur ein akuter Engpass, sondern eine weltweite, fundamentale Krise. "Dies ist nicht mehr nur ein Übergangsphänomen, sondern das könnte eine sehr grundsätzliche Problematik sein, mit erheblichen Auswirkungen auf Schwellen- und Entwicklungsländer und die Ernährung der Menschen", sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auf der Frühjahrstagung von Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. Die Welternährungsorganisation rechnet in den kommenden zehn Jahren mit einem anhaltenden Aufwärtstrend bei den Nahrungsmittelpreisen.

Erforderlich sei eine umfassende Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf höchster Ebene, die sich auf den akuten Notfall und auf langfristige Problemlösungen beziehe.

 

Wie kann die Not gelindert werden?

Zunächst versucht man es mit kurzfristigen Finanzspritzen. 850 Millionen Menschen hungern weltweit. Die Weltbank sieht in 33 Ländern die Gefahr von gewaltsamen Unruhen infolge der steigenden Nahrungsmittelpreise. Weltbank und IWF fordern deshalb von Geberländern 500 Millionen Dollar, um die Lage zu entspannen. Doch für IWF-Chef Dominique Strauß-Kahn steht auch fest: "In der Situation, in der die Menschen leben, brauchen sie kein Geld, sie brauchen etwas zu essen. Geld sammeln alleine, löst das Problem nicht." Es gebe einfach zu wenig Nahrungsmittel.

Nach Ansicht der Welthungerhilfe sind die Hilfszusagen von Weltbank und IWF nur ein Tropfen auf den heißen Stein und lösen das Problem allenfalls vorübergehend. Die Organisation warnt davor, die Nahrungsmittelpreise künstlich zu verbilligen. Um die unmittelbare Not der betroffenen Menschen zu lindern, seien Beschäftigungs- und Sozialprogramme sinnvoll, mit denen die ländliche Infrastruktur verbessert wird.

Experten fordern die Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden. Angesichts der Nahrungsmittelkrise haben Landwirtschaftsexperten eine Neuausrichtung der globalen Landwirtschaft gefordert. Weltweit müssten Anbaumethoden verändert werden, um Arme besser zu versorgen und der Gefahr sozialer Unruhen zu begegnen, heißt es im Bericht des Weltagrarrates, der in Paris vorgelegt wurde. Konkret fordern die Experten die Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden - mit herkömmlichen Produktionsweisen, angestammtem Saatgut und natürlichem Dünger

Angeprangert werden vor allem der industrielle Intensivanbau in Monokulturen und mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Dieser habe zwar die Produktion gesteigert, den Preis aber müssten einfache Bauern, Arbeiter, ländliche Gemeinden und die Umwelt bezahlen. Der Rat fordert in seinem Papier deshalb die Umstellung auf eine "multifunktionale" Landwirtschaft, die den Erhalt und die Erneuerung von Wasser, Böden, Wälder und Artenvielfalt in den Mittelpunkt rückt.

Doch echte Lösungen sind nicht in Sicht. Politik und Verbände sehen das größer werdende Problem, streiten aber noch über die Ursachen der Krise. Ihre Bewältigung soll die reichen Industrieländer möglichst wenig Geld kosten!


    
 

(Großes Evangelium Johannes nach J. Lorber 8.Band185,1-5)

" O Herr und Meister, wie wird es denn in jener Zeit aussehen, von der Du gesagt hast, daß in ihr die Menschen vor Deiner abermaligen Ankunft durchs Feuer würden geläutert werden, und was für ein Feuer wird das wohl sein?"

Sagte Ich: „Ja, Freund, das Feuer wird heißen große und allgemeine Not, Elend und Trübsal, wie die Erde eine größere noch nie gesehen hat. Der Glaube wird erlöschen und die Liebe erkalten, und alle armen Geschlechter werden klagen und verschmachten, aber die Großen und Mächtigen und die Könige (Regierungen) dieser Welt werden den Bittenden dennoch nicht helfen ob des zu großen Hochmutes und  daraus auch ob der zu großen Härte ihres Herzens!

Also wird auch ein Volk sich erheben wider das andere und wird es bekriegen mit Feuerwaffen. Dadurch werden die Herrscher in große, unerschwingbare Schulden geraten und werden ihre Untertanen mit unerschwingbaren Steuern (wegen hoher Staatsverschuldung) quälen. Es wird eine übermäßige Teuerung, Hungersnot, viele böse Krankheiten und Seuchen und Pestilenz unter den Menschen, Tieren und sogar Pflanzen entstehen!

Auch werden da sein große Stürme auf dem trockenen Lande und auf dem Meere, und Erdbeben, und das Meer wird an vielen Orten die Ufer überfluten und da werden die Menschen in große Furcht und Angst versetzt werden vor Erwartung der Dinge, die da über die Erde kommen werden!